Jahreshauptversammlung Feuerwehr Fellbach

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Klimawandel bringt neue Anforderungen für die Feuerwehr

Sie sind vor Ort, wenn es im wahrsten Sinn brenzlig wird – die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Fellbach. Die 226 Fellbacher Feuerwehrleute rückten im vergangenen Jahr zu 309 Einsätzen aus. Neue Themenfelder wie Elektromobilität, Wasserstoffenergie, Digitalisierung, Starkregenereignisse oder auch Dürren beschäftigten die drei Abteilungen der Feuerwehr vermehrt, so Christian Köder. Der Feuerwehrkommandant zog bei der Jahreshauptversammlung in der vollbesetzen Turn- und Festhalle in Oeffingen am Freitag, 1. März, Bilanz.

„Der Einsatz für das Ehrenamt ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr und ein Ehrenamt, bei dem Leib und Leben gefährdet sein kann, braucht Menschen, die sich mit Kopf und Herz einsetzen“, bedankte sich Oberbürgermeisterin Gabriele Zull bei „ihrer“ Feuerwehr. Auch Fellbachs Oberbürgermeisterin betonte, dass der Klimawandel und eine älterwerdende Gesellschaft sich in der Arbeit der Wehr widerspiegeln. Zwar habe die Wehr brennende Elektromotor inzwischen gut im Griff, wie Köder ausführte, doch Wasserstofftanks könnten zu „fahrenden Bomben“ werden. „Eine unkontrollierbare Gefahr für die Feuerwehren. Daher sind wir gespannt, was die Technik der Zukunft noch so alles an Herausforderungen für das Feuerwehrwesen mit sich bringt“, betonte Köder.

Durch langanhaltende Dürren steige auch die Wahrscheinlichkeit von Flächenbränden oder Starregenereignissen. „Hier sind nicht nur wir als Feuerwehr gefordert“, wie Köder ausführte. Die Stadtverwaltung arbeite derzeit an Hochwasserkarten, die aufzeigen sollen, wo es im Stadtgebiet zu Problemen kommen könnte. „Wir können uns hier mit technischer Ausstattung entgegenstellen, mit der wir aktuell gut aufgestellt sind,“ so der Kommandant und verwies auf die regelmäßigen Fahrzeugbeschaffungen. Dazu konnte im Oktober 2023 der Anbau und die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Schmiden eingeweiht werden. Die Bauarbeiten am Feuerwehrhaus in Oeffingen werden Ende 2024 beginnen. Die Planungen für den kompletten Neubau des Feuerwehrhauses Fellbach wurden nochmal angepasst, um den Kostensteigerungen entgegenzuwirken. „Dabei war mir wichtig, dass sie und ihre Abläufe nicht beeinträchtigt werden“, erklärte Gabriele Zull.

Mit 309 Einsätzen im Jahr 2023 sei die Zahl etwas angestiegen (2022 lag sie bei 296), doch alle Fahrten seien ohne große Probleme abgelaufen. „Die Fellbacher Feuerwehr ist bekannt für ihre hervorragende Ausbildung und ihr Engagement“, lobte Oberbürgermeisterin Zull. Dies wirke sich auch auf die Nachwuchsgewinnung aus. Die 226 aktiven Feuerwehrangehörigen in drei Abteilungen werden im Laufe des Jahres aktuell acht neue Mitglieder bekommen – darunter auch erstmals Frauen in der Abteilung Schmiden. 

Der hohe Ausbildungsstand und die beständige Arbeit mit und in der Feuerwehr wurde auch bei den Ehrungen und Auszeichnungen deutlich. So wurden Moritz Blum und Nico Köppe zum Oberfeuerwehrmann, Jan Ziemann zum Löschmeister, Tobias Gauß und Wolfgang Egenrieder zum Oberlöschmeister, Matthias Aldinger, Gabriel Stöhr, Jens Krause, Michael Bürkle, Michael Koch und Martin Oettinger zum Hauptlöschmeister und Moritz Bürkle zum Brandmeister befördert. Zahlreiche Weiterbildungen an der Motorsäge, an der Drehleiter, zur Tunnelbrandbekämpfung und vielem mehr wurden absolviert sowie Leistungsabzeichen in Gold, Silber und Bronze bestanden. Die Feuerwehrmänner Alexander Ernst, Jürgen Frey und Gerhard Klement wurden für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet. Viele Einsätze der Feuerwehr geschehen mit und in Zusammenarbeit mit der Polizei, wie Jan Kempe, Leiter des Polizeireviers Fellbach, ausführte. Dies sei bei Unfällen, größeren Lagen aber auch bei Wohnungsöffnungen der Fall. „Wir arbeiten eng, vertrauensvoll und gut zusammen.“

An neuen Aufgaben wird es auch 2024 nicht mangeln. So führt die Feuerwehr Fellbach derzeit eine App ein, die eine bessere Übersicht über Übungspläne und Einsätze gibt. Die Unterschriften bei Übungen und Einsätzen sollen künftig ebenfalls digital erfasst werden und nach dem Digitalfunk für die Fahrzeuge steht jetzt der Einsatzstellenfunk an und der neue Feuerwehrbedarfsplan soll dieses Jahr im Gemeinderat verabschiedet werden.

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